Zdenko Fibich: Compositionen zu vier Häden

Carl Ludwig Richter

Zu den am meisten gespielten vierhändigen Compositionen Fibich's gehören seine "Mignons", (Op.19 und Op.48.), welche auch zu zwei Händen und für verschiedene Instrumente vielfach arrangiert wurden.

Das erste Heft bringt einen graziösen A-moll Walzer, dann das fantische Bildchen B-moll aus "1001 Nacht"; einen unendlich zarten Gesang ohne Namen in As-dur und eine stilgemässe Gavotte G-moll, unter den Titel "Rococco" mit reizendem Trio à la Musette.

Die zweite Reihe bringt einen effektvollen Marsch in C-dur, in dessen erstem Theil eine Schubert'sche Reminiscenz auffält. Dann kommt eine leidenschaftliche Explotion "Dem Sturm entgegen" in D-moll, wo aus dem stürmischen Brausen zarte Liebestöne erklingen. Das nächste Stück, A-dur.

"Goldene Fugendzeit" ("Zlatý věk"; Op.22.) ist eine Reihe ganz leichter, melodiöser Stückchen, die meistens einer früheren Periode angehören. Die besten sind wohl: "Tirolienne" (ein Oktaven kanon), "Elegie", "Dumka" und "Gigue".

Op.24. bringt zwei in strenger Weise geschriebene Compositionen, ein ernstes "Fugato" und einen kunstreichen "Kanon", einen Elfen- und Koboldtanz. Der Hauptsatz ist in der Form eines überaus kunstvollen, bis sechsstimmigen Doppelkanons verfasst, dem als Alternativ ein Kanon in der Septime entgegengestellt wird. Letzterer ist deshalb bemerkenswerth, dass er das Adagio jener in biografischem Theile erwähnten G-moll Symfonie enthält, die Fibich in seinem 15 Jahre schrieb.

Op.25. "Ciacona" und "Impromptu" sind zwei wirkungsreiche Vortragsstücke. Op.28. bringt eine Sonate in B-dur, ein durchaus liebenswürdings Stück, formvollendet unt von reizendem Klange. Bei scheinbarer Einfachheit steckt in dieser Composition viel contrapunktische Kunst. Besonders reizend sind die Variationen, welche den zweiten Satz bilden. Man beachte in der letzten Variation die auf- und absteigenden langsamen Scalen. Im Gesangsstellen.

Freilich, unsere Zeit ist dem Sonatenspiel nicht hold gesinnt; ein Werk jedoch wie dieses, welches mit der klassischen Form einen modernen Geist verbindet, verdiente in den weitesten musikalischen Kreisen bekannt zu werden.


カール・ルートヴィヒ・リヒター著「ズデンコ・フィビヒ」(1900年) P.41-43 (ドイツ語文献)
Carl Ludwig Richter "Zdenko Fibich" (1900)

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